Wir haben per Ausschreibung nach Unterstützung für das Radar-Projekt QUA-SAR des DLR-Instituts für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme gesucht. Das Taufkirchener Unternehmen Hensoldt hat den Zuschlag im Bieterwettbewerb erhalten.
Radar-Systeme der Zukunft sind Multiplattform- und Multisensor-Verbünde, die in hochdynamischen Umfeldern einsatzfähig sein müssen. Eine bestmögliche Verteilung der Aufgaben auf Sensoren und Sensorverbünde wird dabei zu einem Problem, das mit klassischen Computern nicht mehr in Echtzeit gelöst werden kann. Quantencomputer können eine Lösung sein.
Im Projekt QUA-SAR erforscht das DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme neuartige Quantenalgorithmen, welche die Leistungsfähigkeit zukünftiger Radarsensoren steigern und die Radardatenverarbeitung beschleunigen sollen. Hensoldt wird das Projekt nun bei der Entwicklung realistischer Anwendungs- und Nutzungsszenarien für die Störunterdrückung und das Quantencomputer-gestützte Ressourcenmanagement unterstützen. Dazu trägt es simulierte und reale Daten bei und stellt zusätzlich Ansätze von Quanten-maschinellem Lernen (QML) vor, die sowohl bei der SAR- als auch bei der Mikro-Doppler-basierten Klassifikation und Tracking angewendet werden können.
Kickoff in Oberpfaffenhofen
Beim ersten Arbeitstreffen am DLR-Standort Oberpfaffenhofen stellte Hensoldt zusammen mit dem Unterauftragnehmer Tensor AI Solutions und dem DLR-Projektteam die Herausforderungen und möglichen Ansätze für Quantencomputing dar: beim Quanten-optimierten Ressourcenmanagement und der Störunterdrückung, beim Tracking und der Mikro-Doppler- und SAR-Klassifikation.
Eine besondere Herausforderung ist die beschränkte Leistungsfähigkeit der ersten Quantencomputer. Ein Thema war deshalb auch, mit welchen Strategien schon auf der einfachen, bald zur Verfügung stehenden Hardware ein Quantenvorteil ermöglicht werden kann.
Quantencomputing für eine bessere Radarfernerkundung
Quantentechnologien sind ein innovatives und dynamisches Forschungsfeld für die Radarfernerkundun. Sowohl die die Radar-Hardware also auch die Radar-Signalverarbeitung werden dabei fundamental weiterentwickelt. Im Projekt QUA-SAR wollen wir die Möglichkeiten von Quantencomputern für die Lösung komplexer Prozessierungs- und Optimierungsaufgaben in der Radarfernerkundung erforschen und ausnutzen. Insbesondere das Quantencomputing wird es uns in absehbarer Zukunft erlauben, bestimmte rechenintensive Aufgaben im Vergleich zu klassischen Computern in exponentiell verkürzter Laufzeit zu lösen. Das eröffnet viele neue Lösungswege für die anspruchsvolle und hochkomplexe Radarsignalverarbeitung und Datenauswertung.
Hensoldt
Das Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München entwickelt komplette Sensorlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Als Systemintegrator bietet Hensoldt plattformunabhängige, vernetzte Lösungen. Als Technologieführer treibt das Unternehmen auch die Entwicklung von Verteidigungselektronik und Optronik voran und erweitert kontinuierlich sein Portfolio auf der Grundlage innovativer Ansätze für Datenfusion, künstliche Intelligenz und Cybersicherheit.